Bauhaus Europa

Aachen, Deutschland

2006

Beschreibung

Im Sommer 2005 wurde der zweistufige internationale Wettbewerb zum Bauhaus Europa ausgeschrieben. Grundlage für den Wettbewerb war u. a. eine kuratorische Studie von Okwui Enwezor und eine Projektstudie von OMA/AMO.

Im Jänner 2006 wurde die zweite Stufe des Wettbewerbs Bauhaus Europa entschieden. Das Projekt von Wolfgang Tschapeller Architekten wurde von der Jury zur Ausführung empfohlen.

Im Sommer 2006 stimmte die Stadt Aachen mehrheitlich für die Errichtung des Bauhauses Europa. Etwa gleichzeitig wurde ein Antrag - unterstützt von ca. 10.000 Unterschriften - von Bauhaus-Gegnern zur Abhaltung einer Volksabstimmung eingebracht. Aachen sah für Dezember 2006 eine Volksabstimmung vor.

Am 10.12.2006 nahmen in der Stadt Aachen von 180.000 Wahlberechtigten 80.000 an einer Volksbefragung pro und contra Bauhaus Europa teil. Von diesen 80.000 Wählern stimmten 60.000 gegen das Projekt Bauhaus Europa.

Einige Aspekte des Streits um das Bauhaus Europa sind dokumentiert in:

Bauwelt 6/ 06, 3.02.06 97. Jahrgang
Bauwelt 42/ 06, 3.11.06 97. Jahrgang
Bauwelt 46/ 06, 1.12.06 97. Jahrgang
Bauwelt 47/ 06, 8.12.06 97. Jahrgang
FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.12.2006, Nr. 286 Feuilleton S. 40
Bauwelt 1-2/07, 5.01.07 98. Jahrgang
jeweils Artikel und Leserbriefe zum Projekt „Bauhaus Europa Aachen“

Der Katschhofstreit in Aachen
Bauwelt 42.06, 3. Nov. 2006, 97. Jahrgang
mit Beiträgen von A.Naujokat, Monika Krücken, Jan Pieper

Europäisches Kulturzentrum „Bauhaus Europa“
Bauwelt 6/06, 3. Februar 2006, 97. Jahrgang

Europäisches Kulturzentrum Aachen
Wettbewerbe Aktuell 4/2006


Der Akt der konstruktiven Setzung
Elke Krasny 12/2006

Der Entwurf des Bauhauses Europa von Wolfgang Tschapeller zeigt, was die Gegenwart für einen Raum schaffen kann, wenn die kulturelle Gewordenheit Europas reflektiert wird. Was beispiellos mit konsequenter Radikalität in dreidimensional Weiterzudenkendes übersetzt wird, ist die Definition eines Gebäudetyps, den es so noch nie gegeben hat – ein Bauhaus Europa, lokalisiert im Katschhof im Herzen der Aachener Innenstadt. Ein Bau, in dem Europa als Geschichte, Gegenwart und Zukunft verhandelt, diskutiert, erschaut werden soll. Ein Gebäude, das von einer Verräumlichung von Programm und Programmatik ausgeht. Das ist mutig!

Der Entwurf setzt einen Akt der Konstruktion, die sich an Bestehendes weder anbiedert noch dieses schmählich ignoriert. Ganz im Gegenteil, der konstruktive Akt reanimiert die Verbindungslinien des historischen, stadträumlichen Ordnungssystems – römisch traf auf karolingisch traf auf postindustriell – und einer inhaltlich-kuratorischen Weiterführung dieser gedachten Linien. Die Topologie stadträumlicher Schichtung setzt das Außen im Inneren fort. Der durchgehende Innenraum wird vom Katschhof erschlossen und faltet Funktion wie Intention auf, Eingangsebene als Dauerbespielung, die Untersicht als verlaufende Grenze zu Wechselausstellung und Forum, Forschungs- und Lehrbereiche als tektonisches Wolkensystem darüber. Die Transparenz, die nicht alles auf einen Blick erschließt, ist programmatisch.

Die Verschmelzung von interpretierender Deutung und transformierender Aktualisierung manifestiert sich in den entwurfsleitenden und raumkonstituierenden Worten von Index als Karte der Gesamtheit europäischer Geschichte und Lesebalken. Die Essenz westlichen Denkens ist stadträumlich manifest, Rathaus und Pfalzkapelle, dazwischen der imperiale Weg. Trockenen Fußes bewegte sich der Herrscher auf einem überdachten Steg zwischen weltlichem und geistigem Machtzentrum. Aus dem Weg des Herrschers wurde sprichwörtlich der Königsweg als optimale Lösung eines Problems.
Das Bauhaus Europa könnte den Spuren wörtlich wie räumlich folgend zum Königsweg werden, das Gewordene und das Werdende als Passage begreifen mit Raum für mythische Projektionen, vor allem deren Verständnis. Der Königsweg rotierte als erster Entwurfsgedanke über dem Grundstück. Diese Vorstellung füllt sich als beweglicher Bauteil mit Leben. Der Lesebalken ist die privilegierte Betrachterposition, schafft Überblick. Die Position der Schauenden wirft ihre Schatten auf die Karte der Ereignisse, die sich unter ihnen befindet. Die Ereignisse, die sich unter ihnen lokalisieren, haben ihre langen Schatten geworfen. Die Schatten werden immer länger, aber sie sind in ständiger Bewegung. Der Lesebalken auch. Projektionen sollen eine große Rolle spielen dürfen. Für die, die vorbei gehen, ist das Gebäude nie selbstident, es bleibt in Bewegung. Man muss sich seines Standortes vergewissern, wie sich der Lesebalken zum Index gerade verhält. Das Bauhaus Europa fasst Raum-Zeit als Zeit im Raum, als Raum in der Zeit. Die gefaltete Karte mit ihren Linien, ihren Höhen, Schichten, Tiefen, setzt auf Einblicke von außen, auf Einblicke in die immer wieder überschreibbaren Zuordnungen im Index. Es gibt freie Bereiche, Leerraum als Reserve bis 2800. Das ist erfrischend in einer Zeit, in der die Sammlung des Gewordenen den Blick auf Zukünfte permanent verstellt.

Aachen. Jänner 2006, TWA:
Das neue Kulturzentrum in Aachen nimmt unter den zeitgenössischen Architekturprojekten eine außerordentliche Stellung ein. Zum einen wurde ein einzigartiger Bauplatz gewählt: ein Grundstück in der Stadt Aachen, das an den Raum zwischen der Pfalzkapelle und dem Rathaus angelagert ist. Folgt man den kuratorischen Überlegungen von Okwui Enwezor, so stellt das Double von Pfalzkapelle und Rathaus in Aachen mit dem ehemals dazwischen liegenden Verbindungsgang ein materialisiertes Grundelement der europäischen Kultur dar. Der Dialog von kirchlicher und weltlicher Macht wird durch die Gebäude der Königshalle (Rathaus), der Pfalzkapelle und dem Verbindungsgang "objektiviert".

Zum anderen ist ein europäisches Kulturzentrum kein definierter Gebäudetyp. Es ist ein Gebäudetypus, der erst definiert werden muss. Das europäische Kulturzentrum in Aachen wird kein Museum sein, es wird kein Denkmal sein, es wird nicht nur Präsentationsfläche sein. Im Mittelpunkt wird Europa als kulturelle Textur stehen und es wird eine Einrichtung der Reflexion und Projektion werden. Reflexion bedeutet Erkennen und Nachvollziehen der vergangenen europäischen Gestalt und Projektion wird den Versuch bedeuten, die europäischen Projekte der Zukunft zu materialisieren, anzudeuten.

Das europäische Kulturzentrum in Aachen wird permanente und wechselnde Ausstellungsbereiche, Bildungs-, Informations- und Forschungsbereiche im Ausmaß von rund 3.900m2 enthalten. Ein Forum mit einem großen Ratsaal für Kongresse und Sitzungen des Stadtsenats wird ca. 400m2 umfassen. Ebenso enthalten sein werden die erforderlichen Verwaltungseinheiten, Werkstätten, gastronomische Bereiche, Shops, Lager und dergleichen.

Konzeptuell wird sich das neue Kulturzentrum in Aachen aus 2 Elementen zusammensetzen:
Der LESEBALKEN: Der historische Verbindungsgang zwischen Königshalle und Kapelle war ein prägnantes tektonisches Element. Das Projekt bezieht sich auf die Erinnerung dieses Verbindungsganges. Es löst ein Fragment aus dem historischen Verbindungsgang und rotiert dieses über die Grundstücksfläche. Es entsteht eine langsam rotierende, stetig über das Grundstück scannende Bewegung, eine Art Mobile, das den Besucher mit ständig wechselnden Positionen konfrontiert.

Der INDEX: Eine riesige gefaltete und begehbare Karte, eine Art unendliches Dokument wird über das Grundstück gebreitet. Es ist die Niederschrift der europäischen Geschichte, ihr Index sozusagen. Dieser INDEX, der zu Beginn nur die wesentlichsten Koordinaten kartographiert, wird graduell aufgebaut. Schritt für Schritt wird die riesige gefaltete Fläche beschriftet, moduliert und mit Bilddokumenten und Soundemittern, Objekten und Schriften besetzt. Projektionen werden horizontale, vertikale und gekrümmte Flächen ständig neu überlagern.

Die Oberflächentektonik des INDEX reagiert auf die wesentlichen Ereignisse der Geschichte. Oberflächenspannung, Einbuchtungen, Neigungen und Öffnungen formen die Erzählung. Okwui Envezor sagt: „[...] verdichtet sich sozusagen die Zeit, nimmt Gestalt an, wird künstlerisch sichtbar. Desgleichen wird der Raum angereichert und geht auf die Bewegungen von Zeit, Handlung und Geschichte ein.“ Enwezor sagt auch: „Die Geschichte ist das Objekt.“

Knotenpunkte der Geschichte werden auf das Grundstück aufgetragen. Sie werden dem Grundstück und den funktionalen Anforderungen an das Grundstück überlagert. Geschichte, Knotenpunkte der Geschichte, werden auf topographische und funktionale Gegebenheiten gelegt.

Die Rekonstruktion, die rekartographierte Geschichte wird zum Objekt. Dieses Objekt bezeichnen wir als INDEX. Auf der Ebene der Information ist der INDEX eine Übersicht über Ereignisse der europäischen Geschichte. Auf der Ebene der Physis ist der INDEX eine Konstruktion, ein Trägermaterial wie eine Karte, das Knotenpunkte der Geschichte materialisiert.

LESEBALKEN und INDEX ergeben ein Doppel wie PFALZKAPELLE und KÖNIGSHALLE.

Auf der INNENSEITE des Index wird die PERMANENTE AUSSTELLUNG platziert. Sie ist das Objekt, die Geschichte also, wie Enwezor sagt. Der INDEX ist die PERMANTE AUSSTELLUNG. Auf der AUSSENSEITE des Index wird die WECHSELAUSSTELLUNG positioniert. Sie kann unabhängig vom INDEX sein. Sie kann jedoch auch gezielt KNOTENPUNKTE des INDEX erläutern.

Die TRÄGEREBENE des INDEX trennt OBERSEITE von UNTERSEITE, INNENSEITE von AUSSENSEITE. Die Trägerebene des Index wird eine Spantenkonstruktion sein. Die Oberfläche wird eine MONTAGEFLÄCHE sein, zusammengesetzt aus Einzeltafeln, die je nach Bedarf demontiert und wieder montiert werden können. So lässt sich die räumliche Durchlässigkeit zwischen permanenter Ausstellung und Wechselausstellung steuern.

Räumliche Verbindungen und Durchdringungen zwischen Index und Wechselausstellung sind beliebig je nach Bedarf der Ausstellungskonfiguration gestaltbar. So können thematische und räumliche Verknüpfungen von Index und Wechselausstellungen oder vertiefenden Ausstellungen entstehen. Mit mobilen Gangways entstehen immer wieder neue Besucherwege.

Die Flächen der gewölbten Indexfläche sind prinzipiell begehbar. Die Neigungen der Indexflächen sind weitestgehend der umliegenden Stadt entnommen. Hauptwege werden mit vertieften oder aufgelegten Stufen auf das Gelände konstruiert. Der kantenfreie, nur durch die Markierungen der Geschichte gezeichnete Raum ist begehbar. GESCHICHTE WIRD BEGEHBAR. Geschichte kann durchwandert werden. Das Erschließen des INDEX wird zur kuratorischen Aufgabe. Der Kurator kann Wege seiner Wahl über den INDEX legen.

Hoch über dem INDEX, der historischen Übersicht, liegt der LESEBALKEN. Der LESEBALKEN ist eine fahrbare Brücke. Er gibt den Besuchern die Möglichkeit des Überblicks, des Überschauens der permanenten Installationen.

Der LESEBALKEN kann vom Besucher jederzeit auch in fahrendem Zustand betreten werden. Der Zutritt erfolgt von einem festen Begleitsteg über eine Zustiegstreppe, die das Geländer des Begleitstegs überwindet. Die Zustiegstreppe ist gegenüber dem LESEBALKEN gelenkig gelagert und geländergeführt.

Aus technischer Sicht wird der Lesebalken über 2 Fahreinheiten bewegt. Eine Fahreinheit besteht aus einem 4-rädrigen Fahrwerk, an dem unten ein Drehkranz angeflanscht wird. Eine Fahreinheit erhält zusätzlich einen Längenausgleichsmechanismus. Die Fahrwerke werden mit elektrischen Antrieben ausgestattet. Ein Mess- und Steuerungssystem sorgt für die Regelung der Fahrbewegung und Fahrgeschwindigkeit. Vorgesehen sind prinzipiell langsame Fahrgeschwindigkeiten je nach Bedarf z. B. ein Bewegungszyklus über einen Monat, über einen Tag oder über eine Stunde (60m/h). Die Bewegung des Lesebalkens ist eine kalendarische, zugleich beobachtende, vergleichbar mit Uhrwerken, Sonnenuhren, Kamerawagen etc. Zur Sicherheit der Besucher besitzt der Lesebalken sämtliche Sicherheitseinrichtungen wie Fühlleisten, Not-Aus-Taster ...

Mitarbeiter

Mitarbeiter | Collaborator
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Mitarbeiter | Collaborator

Consultants
Peter Bauer
Tragwerksplanung I Structural Engineering
Josef Palla
Maschinenbau, Fördertechnik, Bühnentechnik | Mechanical, materials handling and stage engineering
Jochen Käferhaus
Haustechnik | Building services
Projektmanagement | Project management
Rüdiger Schreiber
Projektmanagement | Project management
Armin Hess
Renderings und Bildbearbeitung | Renderings and digital imaging
Grundlagen 22/2
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_00
BAUHAUS EUROPE is described as a project on the future and past of a shared European history – in Aachen, a city where strategies for a united Europe have been developed at least since 800 BC.  
Das BAUHAUS EUROPA wird als ein Projekt zur Zukunft und Vergangenheit einer gemeinsamen europäischen Geschichte beschrieben. In Aachen, an einem Ort also, von dem aus zumindest ab 800 n. Chr. Strategien für ein gemeinsames Europa entwickelt wurden.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_01
The building site is located on the northwestern edge of Katschhof square in the Palatine District of Aachen. The Palatine Chapel and the Cathedral, the symbols of ecclesiastical power, lie to its south, the City Hall, formerly the Royal Hall and the symbol of secular power, lies to the north. The Palatine District of Aachen is protected as World Cultural Heritage.  
Das Bauareal liegt am Nordwestrand des Katschhofs im Pfalzbezirk von Aachen. Im Süden die Pfalzkapelle und der Dom (als Platzhalter der kirchlichen Macht), im Norden das Rathaus, oder zuvor die Königshalle, als Platzhalter der weltlichen Macht. Der Pfalzbezirk in Aachen ist Teil des Weltkulturerbes.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_02
Cardo maximus and decumanus maximus are clearly discernible and embedded in the city’s topography. The Roman axial roads are shifted about 30 degrees from due north.  
In die Topographie der Stadt sind Cardo Maximus und Decumanus Maximus deutlich lesbar eingebettet. Das römische Achsensystem ist ca. 30 Grad von Nord gedreht.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_03
Decumanus maximus and cardo maximus  
Decumanus Maximus und Cardo Maximus  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_04
The Carolingian Palatine District emerged around 800 BC. The main axis has a north-south orientation.  
Um ca. 800 n. Chr. entsteht der karolingische Pfalzbezirk. Die Hauptachse liegt in Richtung Nord-Süd.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_05
Charlemagne’s Royal Hall (now the site of the City Hall) in the north and the Palatine Chapel in the south were the main structures of the Carolingian Palatine District. The Royal hall (the seat of secular power) and the Palatine Chapel (the seat of ecclesiastical power) were linked by a two-story corridor structure. The ground floor of this “building link” contained rooms for soldiers and storage, while the upper floor was a connecting corridor between the secular and ecclesiastical powers. Charlemagne used the corridor as a means to enable communication between the worldly sphere and the heavenly sphere.  
Wesentliche Bauteile des karolingischen Pfalzbezirks sind die Königshalle Karls des Großen (an der Stelle des heutigen Rathauses) im Norden und die Pfalzkapelle im Süden. Königshalle (die weltliche Macht) und Pfalzkapelle (die kirchliche Macht) wurden mit einem 2-geschossigen Korridorgebäude verbunden. Erdgeschossig hat dieses "Verbindungsgebäude" Räume für Soldaten und Lager enthalten, im Obergeschoss war das Gebäude nur Verbindungsgang zwischen weltlicher und kirchlicher Macht. Den Gang, als Mittel der Kommunikation, benutzte Karl der Große, um zwischen weltlicher und himmlischer Domäne und Himmel zu korrespondieren.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_06
The connecting passage, which no longer exists as a structure – it is a purely archeologically documented presence – thus became an actor in its own right. Part of the corridor has been excised and shifted to the present and across the surface of the building site.  
Der mittlerweile baulich nicht mehr bestehende Verbindungsgang - eine ausschließlich archäologisch dokumentierte Präsenz also - wurde zum Akteur. Ein Teil wird herausgelöst und in die Gegenwart, bzw. über die Fläche des Bauareals verschoben.  
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A remembered part of the connecting passage is shifted – rotated, really – across the building site like a scanner, or a reading beam.  
Ein erinnerter Teil des Verbindungsganges wird wie ein Scanner, wie ein Lesebalken über das Bauareal geschoben, eigentlich rotiert.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_080
The movement of the Reading Beam transcribes and describes the building site.  
Die Bewegung dieses Lesebalkens überschreibt und beschreibt das Bauareal.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_09
The movement can be envisaged at various speeds, over the course of one year, or hours, or even minutes.  
Man kann sich diese Bewegung in verschiedensten Geschwindigkeiten vorstellen. Über 1 Jahr oder Stunden oder z. B. Minuten.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_10
We are proposing a structure akin to a machine, something that has its own momentum, like clockwork. It is a project that positions its emerging spaces not only in a place, but also at least on a timeline.  
Es wird hier eine maschinenartige Konstruktion vorgeschlagen, etwas das Eigenbewegung hat, wie ein Uhrwerk. Ein Projekt, das seine entstehenden Räume nicht an einem Ort, sondern zumindest auch auf einer Zeitachse positioniert.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_11
We could say that space as a constant is not relevant here, or we could say that various constellations are essential, the various positions and shifts of the parts in relation to one another, a mechanism.  
Man könnte sagen, dass Raum als feststehende Größe hier nicht relevant ist, oder man könnte sagen, dass die verschiedenen Konstellationen essentiell sind, die verschiedenen Stellungen und Verschiebungen der Teile zueinander, eine Mechanik.  
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Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_12_konzept
The INDEX is a curved surface, a sort of topographical list in which events with their spatial and temporal qualities can be noted. The INDEX and the READING BEAM are generative elements of the project.  
Der INDEX ist eine gewölbte Oberfläche, eine Art topographische Liste, in der Ereignisse mit örtlichen und zeitlichen Qualitäten vermerkt werden können. INDEX und LESEBALKEN sind die generativen Elemente des Projekts.  
Bauhaus Europa Grundlagen 03
Index & Reading Beam: position e.g. 24/03/2009, 4h58min – The Reading Beam is the instrument that permits a general view. It reads, describes and makes the Index visible.  
Index & Lesebalken: Position z. B.: 24.3.2009, 4h58min - Instrument des Überblicks ist der Lesebalken. Er liest, beschreibt und macht den Index sichtbar.  
Bauhaus Europa Grundlagen 02
Index & Reading Beam: position e.g. 24/03/2009, 8h27min – The Index and the Reading Beam are determined by different temporal modalities: the Reading Beam by the dirigible duration of its movements, consequently by its speeds; the Index by mapped time.  
Index & Lesebalken: Position z. B.: 24.3.2009, 8h27min - Index und Lesebalken sind durch verschiedene Zeitmodalitäten bestimmt: der Lesebalken durch die einstellbare Dauer seiner Bewegungen, also Geschwindigkeiten; der Index durch kartierte Zeit.  
Bauhaus Europa Grundlagen 01
Index & Reading Beam: position e.g. 24/03/2009, 19h33min  
Index & Lesebalken: Position z. B.: 24.3.2009, 19h33min  
Bauhaus Europa Grundlagen haut01
The INDEX is the table of contents, the overview, but at the same time the INDEX is the spatial element that structures the building.  
Der INDEX ist das Inhaltsverzeichnis, die Übersicht, zugleich ist der INDEX das räumliche Element, welches das Gebäude strukturiert.  
Bauhaus Europa Grundlagen diagram_black_ausstellung_plan
Events are positioned on the Index using temporal and spatial axes. The axis for 2006 is located about two thirds of the distance along the Index. This means that room is left both for the future and the past.  
Ereignisse am Index werden durch zeitliche und örtliche Achsen positioniert. Die Achse 2006 liegt in etwa auf 2/3 des Index. Das heißt, es wird Raum für Zukunft und Vergangenheit angeboten.  
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Pläne 22/2
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_10
Horizontal section at level +10.85  
Horizontalschnitt auf Ebene +10.85  
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_8
Horizontal section at level +8.75  
Horizontalschnitt auf Ebene +8.75  
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_5
Horizontal section at level +5.75  
Horizontalschnitt auf Ebene +5.75  
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_2
Horizontal section at level +2.75  
Horizontalschnitt auf Ebene +2.75  
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_0
Horizontal section at level -0.25  
Horizontalschnitt auf Ebene -0.25  
Bauhaus Europa Pläne grundriss_ebene_3
Horizontal section at level -3.25  
Horizontalschnitt auf Ebene -3.25  
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Bauhaus Europa Pläne 04_schnitt_aa2
Section A-A  
Schnitt A-A  
Bauhaus Europa Pläne 03_schnitt_dd20
Section D-D  
Schnitt D-D  
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Animationen 33/3
Aachen

The speed and trajectory of the Reading Beam can be programmed. The Reading Beam has a sort of independent existence; it keeps the building moving, subjectifying it, so to speak, even when it is empty. 

Geschwindigkeit und Weg des Lesebalkens sind programmierbar. Der Lesebalken führt eine Art Eigenleben, er hält das Gebäude in Bewegung, subjektiviert es sozusagen auch im Leerzustand. 

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Aachen Nacht

The Reading Beam is designed as a bridge, capable of bearing visitors (readers). At the same time, the Reading Beam is an optical and acoustic tool. The Reading Beam can write on and annotate the Index. Initial experiments on inscriptions and projections were carried out for the competition project. These experiments are the first in a series considering the dissemination of knowledge and communication with virtual bodies of knowledge in real spaces as their field of exploration.

Der Lesebalken ist als Brücke ausgebildet, kann also Besucher (Leser) aufnehmen. Zugleich ist der Lesebalken ein optisch-akustisches Instrument. Der Lesebalken kann den Index beschreiben und beschriften. Für das Wettbewerbsprojekt wurden Minimalexperimente für Beschriftung und Projektion durchgeführt. Diese Experimente sind der Anfang einer Kette von Versuchen, welche die Vermittlung von Wissen und die Kommunikation mit virtuellen Wissenskörpern in realen Räumen als Versuchsfeld sehen. 

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Aachen 2

In the summer of 2007, we developed a series of animations – simulations, actually – to explore the interactions of sound, narrative tracks and movement in space.

Im Sommer 2007 haben wir eine Reihe von Animationen entwickelt, richtiger Simulationen, die das Zusammenwirken von Ton, narrativen Spuren und Bewegung durch den Raum erforschen sollten. 

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Modelle / Ansichten 53/5
Bauhaus Europa Modelle/Ansichten 01_c04_innen0000
Index and Reading Beam, interior view  
Index und Lesebalken, Innenansicht  
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Bauhaus Europa Modelle/Ansichten wta_bauhaus_europa_ansicht4
Index and Reading Beam, view from Katschhof square  
Index und Lesebalken, Ansicht vom Katschhof  
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Bauhaus Europa Modelle/Ansichten 00a_cama
Forum, technical “canopy” with education and research facilities + Index, view from Katschhof square  
Forum, technischer "Himmel" mit Bildungs- und Forschungseinrichtungen + Index vom Katschhof gesehen  
Bauhaus Europa Modelle/Ansichten 05_cama
View from Katschhof square  
Ansicht vom Katschhof  
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Bauhaus Europa Modelle/Ansichten 4291
Model image from the east  
Modellfoto von Osten  
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Bauhaus Europa Modelle/Ansichten wta_bauhaus_europa_ansicht2
View from Ritter Chorus street  
Ansicht Ritter Chorus Straße  
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